Na Alexa, alles mitbekommen?

von Aileen Weibeler und Rechtsanwältin Karina Filusch, LL.M.

Ob Alexa, Corona oder Co. – Sprachassistenten gehören bei vielen von uns bereits fest zum Alltag dazu und sind für manche vielleicht wie ein zusätzliches Familienmitglied. Für die Einkaufsliste, den Wetterbericht, den Radiosender oder den Witz des Tages. Und natürlich nutzt man auch gerne die praktische Diktierfunktion, um schnell eine Nachricht zu schicken, wenn man gerade keine Hände frei hat. Doch wie auch manches Familienmitglied hier und da etwas aufschnappt, das nicht für die eigenen Ohren bestimmt war, liegt auch auf der Hand, dass unsere Sprachassistenten mehr über uns wissen als uns lieb ist.

Wie und wann hören Sprachassistenten zu?

Die Funktionsweise der Sprachassistenten ist simpel: Ein verbauerter Chip reagiert mithilfe von künstlicher Intelligenz auf das jeweilige Aktivierungswort z. B. „Hey Siri“ oder „Alexa“ und dann wird unseren Befehlen gefolgt. Es ist ein künstliches neuronales Netz, das dann entscheidet, ob es sich wirklich um das Aktivierungswort handelt. Dabei hören Alexa, Siri und Co. die ganze Zeit mit, damit das Aktivierungswort auch aufgenommen werden kann. Liedtexte, Gespräche mit der Familie oder vielleicht ein Selbstgespräch, das alles hören auch unsere geliebten Sprachassistent mit, um entscheiden zu können, ob sie gemeint sind oder nicht.

Fehleranfälligkeit der Sprachassistenten

Bei der Entscheidung, ob das Aktivierungswort gefallen ist, passieren jedoch auch Fehler. So können Reime, andere ähnlich klingende Worte oder sogar Geräusche aus der Küche, Kindergebrabbel und Co. vom Sprachassistenten missverstanden werden. Grund dafür ist die künstliche Intelligenz, die mit der Zeit lernt. Je mehr Wörter sie gehört hat, desto besser kann sie zwischen Aktivierungswort und vermeintlich ähnlich klingenden Lauten unterscheiden.

Wer hört noch mit?

Damit diese Fehler weniger werden, werden die Aufzeichnungen an die jeweiligen Unternehmen geschickt und landen bei Menschen, die der künstlichen Intelligenz so helfen, den Fehler zu erkennen, damit er sich künftig nicht wiederholt. Alle Geräusche oder Gespräche, die also zu hören waren, als der Sprachassistent fehlerhaft reagiert hat, werden auch von echten Menschen mitgehört. So hören diese Menschen dann die intimsten Momente mit und waren so schon dabei bei hitzigen Dates, bei Männern, die ihrer Frau fremd gehen und bei Drogendeals. Keine Panik, die Aufnahmen werden aber nicht mit Namen, Adresse und anderen sensiblen Daten verknüpft, sodass die Zuordnung nicht möglich sein dürfte. Man sollte aber trotzdem im Hinterkopf behalten, dass künstliche Intelligenz eben nur künstlich ist und damit nicht unfehlbar.

Möchtest Du mehr zu diesem Thema wissen?

Wir haben dazu eine Podcast-Folge mit der ausgezeichneten Tech-Journalistin Svea Eckert vom NDR und ARD aufgenommen. Du kannst die Folge hier hören und von Svea mehr zu diesem Thema erfahren:

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