Der Datenschutz, unser Held

Warum die Wahl zwischen Corona-Warn-App und der Luca-App nicht schwer ist

von Aileen Weibeler und Rechtsanwältin Karina Filusch, LL.M.

Viel zu oft werden Probleme auf den Datenschutz geschoben, mit der Konsequenz, dass viele Menschen Vorurteile gegen datenschutzrechtliche Regelungen haben. Dabei ist es der Datenschutz, der uns und unsere Daten davor schützt, diese ohne einen triftigen guten Grund zu verwerten, weiterzuleiten oder zu speichern.

Corona-Warn-App

Über 25 Millionen Downloads, allein diese Nutzerzahl ist ein großer Erfolg der Corona-Warn-App. Wir nutzen sie zur Kontaktnachverfolgung und werden gewarnt, sobald das Risiko besteht, dass wir mit einer positiv getesteten Person in Kontakt kamen. Warum das insbesondere mit so einer hohen Nutzerzahl möglich ist? Das verdanken wir dem Datenschutz! Bei uns wurde niemand gezwungen, die App zu nutzen und es findet auch kein Tracking statt. Im Gegenteil: Die App basiert auf Freiwilligkeit und auf Anonymität. Niemand weiß, wann oder wo man einen Risikokontakt hatte, sondern nur „dass“ man ihn hatte. Hinzu kommt, dass es anders als in anderen Ländern alle Daten dezentral gespeichert werden – das ist ein echter Pluspunkt.

Im Ergebnis ist die Corona-Warn-App also sehr datenschutzfreundlich, wodurch die Bereitschaft innerhalb der Bevölkerung von Anfang an groß war, die App zu nutzen.

Grundrecht auf Datenschutz

Auch wenn es vielen gar nicht bewusst ist, bei der täglichen Nutzung von der Payback-Karte, Abonnements von Newslettern gegen 5 Euro Einkaufsrabatt oder unseren Postings im Internet, in denen wir mit der ganzen Welt teilen, wo wir uns gerade aufhalten: Wir haben ein Grundrecht auf Datenschutz. Das sollten wir nicht vergessen. Die Kontrolle über die eigenen Daten gehört schlicht zum Recht auf Selbstbestimmung. Das bedeutet auch, dass wir dieses Recht verteidigen dürfen und sobald ein Datenschutzverstoß vorliegt, können wir auch dagegen vorgehen.

Luca-App

So datenschutzfreundlich die Corona-Warn-App auch ist, funktionieren nicht alle Apps so fehlerfrei. Bei der Luca-App, die den meisten mittlerweile auch ein Begriff sein dürfte, gibt es Sicherheitslücken. Die Daten werden nicht wie bei der Corona-Warn-App dezentral, sondern zentral auf einem Server gespeichert und unsere sensiblen Gesundheitsdaten können leichter gehackt werden. Die Funktionen, für die die Luca App zunächst gelobt wurde wie z.B. die Check-In-Funktion  bei Veranstaltungen, sind mittlerweile auch in der Corona-Warn-App integriert. Sie sind mit dem letzten Release umgesetzt worden. Die Wahl zwischen Luca-App und der Corona-Warn-App dürfte nun nicht mehr schwerfallen.

Wenn ihr mehr über den Datenschutz bei der Corona-Warn-App erfahren wollt, hört doch in unsere Podcast-Folge zu dem Thema hinein. Wir haben mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten a.D. Peter Schaar darüber gesprochen. Hier geht’s zur Folge. Viel Spaß beim Hören!

Du kannst mich gerne bei Fragen kontaktieren!

Beitragsbild: Hermann / www.pixabay.com

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