Sexroboter – alles bleibt unter uns, oder?!

von Aileen Weibeler und Rechtsanwältin Karina Filusch, LL.M.

Ja, ihr habt richtig gelesen, hier geht es um Sexroboter. Was auf den ersten Blick komisch klingt, ist für viele Menschen Realität, ob aufgrund von Einsamkeit, spezielleren sexuellen Bedürfnissen oder einfach nach dem Motto, was es auf dem Markt gibt, kann auch konsumiert werden.

Was ist ein Sexroboter?

Sexroboter sind Sexpuppen mit aktiven Fähigkeiten – keine aufblasbaren Puppen, wie man es vielleicht aus Spaßartikelläden kennt. Haut aus Silikon, die sich erwärmen kann, pulsierende Herzen, sich aufrichtende Penisse, pulsierende oder vibrierende Vaginas, alles damit man nicht das Gefühl hat mit einem Roboter, sondern mit einer realen Person zu schlafen.

Künstliche Intelligenz

Doch es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen einem Sexroboter und einem Menschen, nämlich die eingebaute Bild- und Spracherkennung. Damit eine menschenähnliche Beziehung aufgebaut werden kann, soll der Roboter seinen Gegenüber auch identifizieren können und auch personalisierte Gespräche führen können, die nicht bloß von Google zitiert werden. Dabei handelt es sich um Kameras auf dem niedrigsten Niveau von Smartphones oder Smart-TVs, außerdem sind im Roboter Mikrofone eingebaut, damit der Roboter hören kann, was ihm gesagt wird.

Welche Rolle spielt der Datenschutz

Hier wird schnell klar, dass die Daten dieser intimen Momente durch die Sprach- und Bilderkennung verarbeitet werden. Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist es zudem üblich die Daten auszuwerten, damit der Roboter noch smarter wird und mögliche technische Fehler behoben werden können. Ein großer Markt für Sexroboter ist im asiatischen Raum, was bedeutet, dass Ware, die in die EU eingeliefert und hier von Verbraucher*innen genutzt werden damit rechnen müssen, dass ihre Daten zum Zwecke der Datenauswertung und Verbesserung der KI nach Asien übermittelt werden. Möchtet ihr, dass eure Gespräche oder sonstigen Geräusche während intimer Momente aufgezeichnet und in Ländern mit geringerem Datenschutzstandard ausgewertet werden?

Doch es wird noch viel mehr preisgegeben als das.

Bereits beim Kauf eines Sexroboters verrät man einiges über die sexuellen Vorlieben und sogar über die sexuelle Orientierung. Ob Haar- oder Augenfarbe, Hautfarbe oder andere Merkmale – all das verrät man beim Kauf eines Sexroboters und damit auch indirekt, auf welche Merkmale man auch bei echten Menschen achten würde. Das sind alles sehr sensible Daten, von denen die meisten Verbraucher*innen nicht wollen, dass diese beim Kauf gespeichert werden oder sonst in Umlauf kommen. Problematisch ist jedoch, dass die meisten Verbraucher*innen sich dieser Datenschutzlücken gar nicht bewusst sind und auch nicht darüber aufgeklärt werden.

Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann hört gerne im Podcast DaSou vorbei! Hier geht es zur Folge.

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Beitragsbild: fernandozhiminaicela / pixabay.com

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